Hofarchitekt des Königs Jérôme Bonaparte
Klenze wurde in Schladen im Harz geboren und studierte 1800 bis 1803 in Berlin
bei David Gilly, anschließend bildete er sich in Paris und Italien weiter.
1808 bis 1813 war Klenze Hofarchitekt des Königs Jérôme Bonaparte von
Westfalen in Kassel. Seit 1816 arbeitete er in München als Hofarchitekt und
seit 1819 als Hofbauintendant des Kronprinzen und späteren Königs Ludwig I.
Klenze machte München durch seine klassizistischen städtebaulichen Planungen
und Bauten zu einer Residenzstadt von europäischem Rang. Nationale Bauwerke
entwarf er in klassizistischem Stil, während er z. B. Motive der italienischen
Renaissance für Bauten wie das Palais Leuchtenberg anwandte (1816-1821). Diesen
Stil konnte er während seiner Aufenthalte in Italien (1823) und Griechenland
(1834-1835, 1838) studieren. Klenze baute in München u. a. die Glyptothek
(1816-1830), die Alte Pinakothek (1826-1836) und die Propyläen (1846-1860).
Die Allerheiligen-Hofkirche (1826-1837) zeigt eine Mischung aus romanischen
und byzantinischen Elementen.
Klenzes bekanntestes Werk außerhalb Münchens ist die Walhalla bei Regensburg
in Form eines dorischen Tempels nach dem Vorbild des Parthenon-Tempels auf
der Akropolis in Athen (1830-1842). 1834 reiste er in diplomatischer Mission
an den Hof Ottos I. nach Athen. Dort erarbeitete er eine neue städtebauliche
Konzeption für Athen, indem er z. B. archäologische Zonen vorsah, und die
Dionysoskirche. 1839 bis 1851 wurde nach Klenzes Plänen die Eremitage in
Sankt Petersburg erbaut. Klenze schuf Zeichnungen und ab 1824 auch Ölgemälde,
die vorwiegend italienische und griechische Motive zeigen wie Ideale
Ansicht der Stadt Athen von 1846.
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